Pressemitteilung: Ökodörfer und Gemeinschaften als Beitrag zu einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung

Berlin/Frankfurt a.M. (25.05.15) –  Ein Forschungs- und Dialogprojekt, das vom Umweltbundesamt gefördert wird, untersucht Chancen und Grenzen des Ökodorf-Ansatzes für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung und initiiert dazu einen ersten Dialog unter lokalen Akteuren und Stakeholdern.

Ein Kooperationsprojekt zwischen GEN Europe und e5

Seit April 2015 läuft das vom deutschen Umweltbundesamt geförderte Projekt „Urbane Resilienz und neue Gemeinschaftlichkeit“, welches vom Global Ecovillage Network of Europe (GEN Europe) in Zusammenarbeit mit dem European Business Council for Sustainable Energy (e5) durchgeführt wird. Es untersucht, wie das Lebensmodell und das Nachhaltigkeitsverständnis von Ökodörfern sowie vergleichbaren sozialökologischen Gemeinschaften die Stadt- und Regionalentwicklung befruchten und Kommunen stärken können, die von Abwanderung und Niedergang bedroht sind. Zu diesem Zweck wird sowohl ein Dialog unter lokalen Akteuren und Stakeholdern aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft gestartet, als auch Fachanalysen zu einzelnen Dimensionen der Stadtentwicklung erarbeitet. Das in Ökodörfern und Gemeinschaften kultivierte Nachhaltigkeitsverständnis ist weitgehender als die bisher in der Stadt- und Regionalentwicklung verbreiteten Ansätze. Sein Potential für die nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung als auch zur Bewältigung demografischer Herausforderungen ist bisher in der kommunalpolitischen Diskussion noch nicht hinreichend präsent. Das Kooperationsprojekt wird voraussichtlich bis Herbst 2016 dauern.

Urbane Resilienz

Der von GEN Europe betreute Projektstrang „Urbane Resilienz“ untersucht, inwieweit das von GEN für Ökodörfer entwickelte Nachhaltigkeitskonzept auch Städte, Stadtteile und urbane Projekte bei der Stärkung ihrer ökologisch-sozialen Erneuerungsfähigkeit und Widerstandskraft unterstützen kann. Dazu wird dieses Nachhaltigkeitskonzept, welches vier Dimensionen umfasst (sozial, ökologisch, kulturell und ökonomisch), aktuellen Leitbildern aus der Stadtentwicklung gegenüber gestellt. Prototypisch sollen so Strukturschwächen bisheriger Stadtentwicklung ermittelt werden. Ein Dialogprozess mit Politik, Stadtverwaltung und weiteren Akteuren der nachhaltigen Stadtentwicklung in einer mittelgroßen Stadt und in einem städtischen Quartier wird gemeinsame Entwicklungsperspektiven eröffnen. Seit 1995 tritt GEN als internationales Netzwerk für die Verbreitung und Vernetzung von Ökodorf-Projekten ein. Kariin Ottmar, verantwortliche Mitarbeiterin des Projektes: „Ökodörfer sind Lebens- und Lernzentren gelebter Nachhaltigkeit, Faktoren für die Wiederbelebung abgelegener Regionen. Sie arbeiten in Selbstverwaltung dezentrale Lösungen aus und sammeln Erfahrungen für eine ökologischere und sozial gerechtere Lebensweise, die auch in Städten und Gemeinden das Leben verbessern können.“

Neue Gemeinschaftsformen als Antwort auf demografische Herausforderungen

Der innerhalb des Projekts von e5 betreute Themenstrang „Neue Gemeinschaftlichkeit zur Wiederbelebung sozial und demografisch entleerter Räume“ widmet sich dem Phänomen, dass viele kleinere Städte und ländliche Regionen von Abwanderung und Überalterung betroffen sind. Der Wirtschaftsverband wird in Workshops und Fachaufsätzen untersuchen, welchen Beitrag gemeinschaftliche Lebensstile für eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung in diesem Zusammenhang spielen können. „Landflucht und demografischer Wandel schaffen neue, ganz eigene Herausforderungen bei der Etablierung ökologisch und sozial zukunftsfähiger Lebensstile. Die neuen Gemeinschaftsformen versuchen darauf zu reagieren. Doch viele Akteure in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft sind nur unzureichend vorbereitet, dieses Potenzial für die Stadt- und Regionalentwicklung zu nutzen“, hält Sebastian Gallehr, Vorstandsvorsitzender von e5 fest. e5 wurde 1996 gegründet und setzt sich international für Klimaschutz und den ökologischen Umbau der Industriegesellschaft ein. In den letzten Jahren untersuchte der Verband verstärkt Lebensweisen und soziale Innovationen, die einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen und sozialen Ressourcen ermöglichen.

Weitere Informationen zu dem Projektstrang von e5 finden Sie hier.

Pressekontakt

Ansprechpartner für das Projekt: GEN
Global Ecovillage Network of Europe (GEN)

Kariin Ottmar
Projektmanagerin „Urbane Resilienz“
Tel: +49 30 650 1 7979
E-Mail: kariin@gen-europe.org
Web: http://www.gen-europe.org


Ansprechpartner für das Projekt: e5
European Business Council for Sustainable Energy (e5)

Julio Lambing
Senior Researcher
Tel:+49 177 8389322
E-Mail: julio.lambing@e5.org
Web: http://www.e5.org

Förderung durch das Bundesumweltministerium